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Aus: Ausgabe vom 14.02.2020, Seite 10 / Feuilleton
Bildende Kunst

Zum zweiten Mal gekauft

Die Kunsthalle Bielefeld hat ein Gemälde des Künstlers Emil Nolde (1867–1956) zurückgekauft, das in der Nazizeit beschlagnahmt worden war und lange als verschollen galt. Das kleinformatige Bild »Rentner« war 2018 auf dem Kunstmarkt aufgetaucht und wird nun nach Angaben des Museums für 680.000 Euro in die städtische Kunstsammlung zurückkehren. Der Kaufpreis habe mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Stadt und privater Geldgeber aufgebracht werden können. Das 1920 gemalte Werk füge sich in den Sammlungsbereich zur Klassischen Moderne mit seinem expressionistischen Schwerpunkt ein, so die Sprecherin der Kunsthalle. Es zeigt das eingefallene Gesicht und den schmalen Oberkörper eines alten Mannes, der den Betrachter frontal anschaut. Die städtische ­Kunstsammlung hatte das Gemälde 1929 erstmals erworben. In der Nazizeit war es mit 135 anderen aus Sammlung entfernt und verkauft worden. Nolde wurde von den Nazis zwar als »entarteter Künstler« diffamiert, war aber Antisemit, Rassist und bis zuletzt überzeugtes NSDAP-Mitglied. (dpa/jW)

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