Auschwitz-Gedenkstätte kritisiert TV-Szene
Warschau. Die Gedenkstätte des ehemaligen nazistischen Vernichtungslagers Auschwitz hat die neue Onlinefernsehserie »Hunters« für die fiktive Darstellung von Brutalität gegen KZ-Gefangene scharf angegriffen. Es geht um eine Szene, die in dem Lager spielen soll. Dabei müssen Menschen als Schachfiguren agieren – wer geschlagen wird, muss sterben. »Das ist so nie passiert«, sagte Gedenkstättensprecher Pawel Sawicki am Montag der Deutschen Presseagentur in Warschau. »Auschwitz ist ein authentischer Ort. Und wir haben das Gefühl, dass das Schaffen einer Geschichte, die nicht stattgefunden hat, ein gefährlicher Missbrauch (...) ist.« In einem Statement von Filmemacher David Weil hieß es dazu, seine Serie sei von echten Ereignissen inspiriert. Als Enkel einer Auschwitz-Überlebenden habe er bewusst darauf verzichtet, tatsächliche Geschehnisse darzustellen. Die Schachszene habe er eingebaut, um den Sadismus der Nazis zu zeigen. In einer Zeit, wo nicht mehr Überlebende des Lagers, sondern eine jüngere Generation Werke über Auschwitz verfasse, steige die Verantwortung für Faktentreue, betonte dagegen Sawicki. (dpa/jW)
Mehr aus: Antifaschismus
-
Nachträglich ausgesondert
vom 26.02.2020 -
»Schwarze Sonne« grundsätzlich erlaubt
vom 26.02.2020