Gewerkschaften warnen vor »Green Deal«
Brüssel. Gewerkschaften in der EU warnen davor, dass sich durch den von der Europäischen Kommission geplanten »Green Deal« die ökonomischen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen westlichen und östlichen Mitgliedsstaaten weiter verschärfen könnten. Der im vergangenen Dezember vorgeschlagene Plan zur Umstrukturierung der Industrie in der EU hin zu mehr »Nachhaltigkeit« könne »fast elf Millionen Arbeitsplätze« in der Rohstoffindustrie, in energieintensiven Industrien und in der Automobilproduktion direkt betreffen, sagte Luc Triangle, Generalsekretär des europäischen Gewerkschaftsverbands »Industriall Europe« laut Nachrichtenportal euractiv.com vom Montag. »Diese Arbeitsplätze werden nicht unbedingt verschwinden«, sagte Triangle. Aber es müsse eine Zukunftsperspektive geben, was derzeit nicht klar sei. Ihm zufolge werde die von der EU angestrebte »grüne Transformation« in den nördlichen oder westeuropäischen Ländern »viel einfacher sein« als in ärmeren EU-Mitgliedsstaaten wie Polen, Bulgarien und Rumänien. Dort hänge die Beschäftigung teils vollständig von einer Klima und Umwelt stark belastenden Industrie ab.
Die Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen (CDU) will an diesem Dienstag ihre Industriestrategie vorlegen. Darin sollen neue Wachstumspotentiale umrissen sowie ein Plan für eine »grünere« und digital vernetztere EU-Wirtschaft aufgezeigt werden. (jW)
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