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Aus: Ausgabe vom 14.03.2020, Seite 15 / Geschichte

Anno… 12. Woche

1945, 16. März: Die Rote Armee beginnt mit 23 Schützendivisionen und acht mechanisierten Korps zwischen Donau und Balaton die »Wiener Angriffsoperation«. Die deutschen Armeen sind in den folgenden zwölf Tagen unter erheblichen Verlusten zum Rückzug auf die sogenannte Reichsschutzstellung gezwungen, die aufgrund mangelhaften Ausbaus und schwacher Besetzung den sowjetischen Vormarsch in den niederösterreichischen Raum nicht stoppen kann.

1945, 16. März: Die US-Armee befreit das KZ Hinzert im Hunsrück. Das Lager Hinzert war seit 1939 »Umerziehungslager«, ab 1940 KZ-Hauptlager. Insgesamt rund 14.000 Häftlinge litten in diesem Lager, ca. 1.000 kamen nach Schätzung der französischen Militärverwaltung zu Tode.

1945, 17. März: US-amerikanische Truppen besetzen innerhalb von zwei Tagen die linksrheinischen Stadtteile von Koblenz. Es dauert dann noch zehn Tage, bis sich auch die rechtsrheinischen Gebiete in ihrer Hand befinden.

1945, 17. März: US-Flugzeuge werfen Flugblätter ab, auf denen die Bevölkerung zum Verlassen der »Kampfzone« Frankfurt, Mannheim, Ludwigshafen aufgefordert wird: »Es ist nicht das Ziel der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten. Vernichtet werden soll die deutsche Kriegsmaschine«. Die wenigsten Frankfurter folgen der Aufforderung. Die »Hoheitsträger« des Naziregimes allerdings bereiten ihren Aufbruch vor: Akten werden vernichtet, Fluchtautos organisiert

1945, 18. März: Die pommersche Hafenstadt Kolberg (heute polnisch Kolobrzeg) wird von polnischen und ­sowjetischen Truppen erobert und besetzt. Zuvor waren 68.000 Zivilisten und deutsche 6.500 Soldaten über See abtransportiert worden.

1945, 19. März: Adolf Hitler befiehlt in einem Erlass die Zerstörung von Industrie- und Versorgungsanlagen beim Heranrücken gegnerischer Kräfte. Die Alliierten sollen bei ihrem Vormarsch nur noch »verbrannte Erde« vorfinden. Jeder, der nicht »bis zum Letzten« kämpft, soll erschossen werden. Der Erlass wird später von Historikern »Nerobefehl« genannt.

1945, 21. März: In Rüsselsheim verhindert eine Widerstandsgruppe in den Opelwerken die angeordnete restlose Zerstörung der Fabrikanlagen.

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