Rechter »Uniter«-Verein bereitet Wechsel in Schweiz vor
Hamburg. Der Chef des rechten »Uniter«-Vereins, André »Hannibal« S., arbeitet offenbar daran, den Sitz der Organisation, die Soldaten sowie Polizei- und Justizbeamten offensteht und die Medienberichten zufolge Verbindungen in die militante Neonaziszene aufweist, in die Schweiz zu verlagern. Dies gehe aus Sprachnachrichten von S. hervor, wie das Magazin Stern am Dienstag berichtete. Man überlege »die Schlüsselpositionen zumindest in der Schweiz zu besetzen mit den militärischen Orden«, wie das Blatt aus ihm zugespielten Aufnahmen zitierte. »Da haben wir ja noch die Schlüsselgewalt drauf, wer wie wo besetzt werden kann. Und da versuchen wir jetzt gerade in der Schweiz zumindest alles was wichtig ist zu besetzen um danach nur noch mit Uniter-Leuten zu befüttern«, hieß es weiter.
Die Aufnahmen stammen dem Bericht zufolge aus vereinsinternen Telegram-Chatgruppen und seien Ende 2019 entstanden. Das Material sei »offenkundig authentisch«, da mehrere Personen, die André S. gut kennen würden, ihn als Sprecher identifiziert hätten. Auf Anfrage habe statt »Uniter« die Anwaltskanzlei Höcker reagiert, für die auch der geschasste Geheimdienstpräsident Hans-Georg Maaßen (CDU) arbeitet. Die Authentizität sei dabei nicht explizit erwähnt worden.
Der Taz-Journalist Sebastian Erb hat in dem Zusammenhag am Dienstag nachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter darauf hingewiesen, dass der vom deutschen Inlandsgeheimdienst als »Prüffall« eingestufte Uniter-Verein bereits am 4. März in das Vereinsregister Stuttgart seine Auflösung eingetragen hatte. (jW)
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