Hintergrund: Blackrock legt zu
Die US-Notenbank hat am Dienstag Blackrock, den weltgrößten Vermögensverwalter, beauftragt, Milliarden von Dollar für Anleihen- und hypothekenbesicherte Wertpapierkäufe zu verwalten. Die Fed wies auf ihrer Website auf das Fachwissen und die »robusten operativen und technologischen Fähigkeiten« des Unternehmens hin. Blackrock nutzte die Finanzkrise 2007 als Gunst der Stunde. Geschäftsführer Laurence Fink war einer der Erfinder sogenannter Verbriefungen, in denen Ramschanleihen gebündelt und mit ausgezeichneten Bonitätsnoten versehen wurden. Als die Finanzmärkte zusammenkrachten, wurde Blackrock von Washington und Brüssel gebeten, Krisenpläne zu entwerfen. Die Fed beauftragte Fink und Co. mit der Verwaltung von Vermögenswerten der Investmentbank Bear Stearns und dem Versicherer American International Group. Konkurrent Lehman Brothers wurde abgewickelt. Damals und heute führte die Fed kein formelles Ausschreibungsverfahren durch. »Die Fed bittet Goliath um Hilfe«, sagte Tyler Gellasch, Geschäftsführer der Investorengruppe »Healthy Markets Association« der Financial Times vom Mittwoch. »Blackrock ist so groß, dass seine Investitionsentscheidungen die Märkte wie eine Bundesbehörde beeinflussen. Wir hoffen, dass dies zur Stabilisierung des Marktes beiträgt, aber es wird mit ziemlicher Sicherheit Blackrock zugute kommen.« (sz)
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