»Ein Unding«
Bonn. Zehn von 20 Fußballdrittligisten haben sich bei einer Abstimmung über den Saisonverlauf am Montag abend für eine Fortsetzung der Spielzeit über den 30. Juni hinaus ausgesprochen. Acht Vereine votierten für einen Abbruch der Saison, zwei enthielten sich. Die »Mehrheitsentscheidung« werde nur wirksam, wenn die »behördlichen Verfügungsgrundlagen und politischen Genehmigungen« es erlauben, teilte der DFB mit. Für diesen Fall sollen die restlichen Ligapartien vom 16. Mai bis zum 21. Juni ausgespielt werden, anschließend soll die Relegation folgen. Der Trainer des 1. FC Magdeburg, Claus-Dieter Wollitz, nannte das Abstimmungsergebnis gegenüber der Volksstimme »ein Unding«. Es sei »bitter, dass die Drittligavereine in der Coronakrise so unsolidarisch sind«. Bei zwölf Drittligisten gibt es derzeit Trainingseinheiten in Kleingruppen ohne Körperkontakt, acht Vereine haben keine entsprechende Sondergenehmigung erhalten. Unklar ist auch, ob alle Klubs in ihren Stadien Geisterspiele austragen dürfen. Dem Halleschen FC wurde dies bereits vom Oberbürgermeister untersagt. Und auch der Geschäftsführer vom Tabellenletzten Carl Zeiss Jena, Chris Förster, steht zwar »zu einhundert Prozent zu dem Ergebnis«, kann dem aber wenig abgewinnen. Geisterspiele ergäben »wirtschaftlich für uns überhaupt keinen Sinn«, sagte Förster. Man wolle für den Profifußball »keine Sonderrolle«. (sid/jW)
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