Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
Gegründet 1947 Mittwoch, 4. Dezember 2024, Nr. 283
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
Aus: Ausgabe vom 02.05.2020, Seite 11 / Feuilleton
Musik

Der Antreiber

Sein Markenzeichen war ein fast schwereloses und zugleich enorm treibendes Schlagzeugspiel, mit dem er im Lauf der Jahrzehnte den von ihm miterfundenen Musikstil Afrobeat erweiterte. Noch im vorigen Jahr war Tony Allen auf deutschen Bühnen zu sehen. Er trat mit jüngeren Musikern der Allstar-Rockband The Good, The Bad & The Queen auf, die seinen geschmeidigen Jazz-Grooves willig folgten. Die Nachricht von Allens Tod traf die Musikwelt am Freitag völlig unvorbereitet. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Allens Manager Eric Trosset berichtete, starb der gebürtige Nigerianer am Donnerstag mit 79 Jahren im Pariser Vorort Courbevoie. Der als unermüdlicher Motor gerühmte Allen war, nach einem überraschenden Comeback in den nuller Jahren, bei Konzerten und im Studio bis zuletzt voller Elan. Dass Afrobeat zum wohl wichtigsten Musikstil der afrikanischen Musik wurde und auch die westliche Popmusik stark beeinflusste, lag einerseits am legendären nigerianischen Saxophonisten und Bandleader Fela Kuti (1938–1997), aber auch an dessen Drummer. »Ohne Tony Allen gäbe es den Afrobeat nicht«, räumte Kuti später ein. Der Popmusiker und Produzent Brian Eno nannte Allen einmal den »vielleicht größten Schlagzeuger, der je gelebt hat«. (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton