Neue Unterstützung
Achille Mbembe erfährt weitere Unterstützung. Am Montag veröffentlichten fast 400 internationale Wissenschaftler und Intellektuelle eine Petition, in der sie sich gegen »politische Einflussnahme« und »ideologische Lackmustests« wie im Fall des Kameruner Historikers und seiner Einladung zur Ruhrtriennale verwahren. Sie erklären, nicht mehr in deutsche Preiskomitees oder Berufungsverfahren involviert werden zu wollen, wenn »die Unterstützung für gewaltfreie Kampagnen (einschließlich BDS), die gegen ein Land gerichtet sind, das Diskriminierung und Gewalt gegen eine von ihm kontrollierte Bevölkerung praktiziert«, als Ausschlusskriterium für Kandidaten gelte. Die Unterstützung der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) gegen Israel sei eine »legitime Ausübung des allgemein anerkannten Rechts auf freie Meinungsäußerung«.
Zu den mittlerweile 393 Unterzeichnern zählen der Linguist Noam Chomsky, die Philosophin Judith Butler, der Chemiker George P. Smith, der Historiker Amos Goldberg und Mbembe selbst. Mbembe hatte die Veröffentlichung des Schreibens am Freitag auf seiner Facebook-Seite angekündigt und in einem längeren Statement die Antisemitismusvorwürfe gegen ihn als »Diffamierungskampagne« bezeichnet, um einen antikolonialen »Neger« zum Schweigen zu bringen. Vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, forderte er eine öffentliche Entschuldigung. (pm)
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