Häuptling Stingl
Der tschechische Reiseschriftsteller und Ethnologe Miloslav Stingl ist am Montag im Alter von 89 Jahren gestorben. Mit populärwissenschaftlichen Büchern über die indigenen Völker Süd- und Nordamerikas sowie des Pazifikraums erreichte Stingl ein Millionenpublikum. In der BRD erschienen Übersetzungen wie »Das Reich der Inka«, »Tod in der Südsee« oder »Das letzte Paradies«. Die Ausgaben in der DDR hatten nicht nur die besseren Titel für sich: »Vom Freiheitskampf des Roten Mannes«, »Das Zeichen der Klapperschlange«, »Das indianische Feuer« … Stingl bezeichnete sich in einem Interview im Sommer 2018 als »einzigen Indianerhäuptling in Tschechien«. Angehörige des nordamerikanischen Indianerstamms der Kikapoo hätten ihm den Ehrentitel im Mai 1971 bei einem Forschungsaufenthalt verliehen. Gerne erzählte Stingl von Begegnungen mit dem jungen Fidel Castro auf Kuba. Sein letzter Bestseller in Tschechien war 2006 »Sex auf den fünf Erdteilen«. (dpa/jW)
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