Niedersachsen: Gefahr durch Neonazi-Siedler
Hannover. Die »Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie« stellt zunehmendes Interesse von Faschisten an ländlichen Regionen als Rückzugsort in Niedersachsen fest. Nach Angaben des Projektleiters Ruben Obenhaus spielen die Höfe von »völkischen Siedlern« im Nordosten des Bundeslandes dabei eine große Rolle, wie die Deutsche Presseagentur am Montag berichtete. »Sie vernetzen sich dort, laden Rechtsextreme ein und Kinder aus rechtsextremen Familien«, sagte Obenhaus. Ihm zufolge werden dort etwa Camps für Jugendliche organisiert. Solche »Siedlungen« gibt es demnach in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Lüneburg und Heidekreis.
Laut Mobiler Beratung nutzen Faschisten aus dem gesamten Bundesgebiet diese Ansiedlungen zum Netzwerken. »Das ist eine explosive Mischung«, warnte Obenhaus. In den Familien wachse eine neue Generation von Neonazis heran. Das Problem habe sich verschärft. Nach Einschätzung der Organisation sind unter den Siedlern Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen, die strategisch vorgehen und Kontakte etwa zu Mitgliedern der faschistischen NPD pflegen. Schätzungen zufolge gebe es in Niedersachsen zwischen 60 und 80 solcher Familien auf dem Land. (dpa/jW)
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