Kitas und Biergärten
Von Dusan DeakArmin Laschet hat nicht etwa Äpfel und Birnen verglichen, allerdings Bier- und Kindergärten. »Wenn man sieht, dass in Bayern die Biergärten geöffnet haben, dann, finde ich, haben auch die Kinder wieder Betreuung verdient«, sagte der CDU-Landesvater am Mittwoch abend in der Sendung »ARD extra«. Diese Bemerkung ist irreführend. Tatsächlich ist das Weizenbier zwar ein Standardgetränk in bayerischen Biergärten, bei Kindern unter sechs Jahren in NRW aber fast unbekannt und eher unbeliebt. Für einen Politiker von Laschets Größe und Bedeutung ist solch ein unstatthafter Vergleich besonders problematisch. Um die Scharte auszuwetzen, soll den Kindern in den Kitas in NRW nun ab dem 8. Juni frisch gezapftes Bier angeboten werden. Dabei wird von der Landesregierung geflissentlich übersehen, dass die überwiegende Mehrheit der Kitakinder in NRW an Wochentagen keinen Alkohol trinkt. Ein Mitbewerber Laschets um den CDU-Parteivorsitz, Norbert Röttgen, hat Laschet bereits Profilierung auf Kosten des Weizenbiers vorgeworfen.
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