Von Fassbinder bis Schlingensief
Die Schauspielerin Irm Hermann ist am Dienstag im Alter von 77 Jahren gestorben. Die in München geborene Darstellerin arbeitete zunächst als Sekretärin in ihrer Heimatstadt, bis sie dort 1966 den Regisseur Rainer Werner Fassbinder kennenlernte und in seinem Kurzfilm »Der Stadtstreicher« spielte. Mit Fassbinder und der Schauspielerin Hanna Schygulla gründete sie das »Action-Theater« und wurde zu einer engen Vertrauten des Regisseurs. Sie hatte zahlreiche Rollen in seinen Filmen, etwa in »Berlin Alexanderplatz« und »Lili Marleen«. Für Werner Herzog spielte sie in »Woyzeck« neben Klaus Kinski, mit Christoph Schlingensief drehte sie »Das deutsche Kettensägenmassaker«. Für die Rolle der Mitgefangenen von Sophie Scholl in Percy Adlons »Fünf letzte Tage« bekam Hermann den Deutschen Filmpreis. Komisches Talent zeigte sie in Loriots »Pappa ante portas«. Hermann war auch am Theater erfolgreich, etwa an der Berliner Volksbühne und als Teil des Berliner Ensembles. Verheiratet war sie mit dem Kinderbuchautor Dietmar Roberg, mit dem sie zwei Söhne hat. (dpa/jW)
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