Sie war Solo Sunny: Schauspielerin Renate Krößner gestorben
Berlin. »Red, the sun is rising red ...« – der leitmotivische Song aus Konrad Wolfs Film »Solo Sunny« (1978/79) ist am Dienstag von der DEFA-Stiftung bei Youtube hochgeladen worden – »zur Erinnerung an Renate Krößner, Darstellerin der Titelheldin, die als Jazzsängerin durch eine schon recht marode DDR tingelt. Das Drehbuch stammte von Wolfgang Kohlhaase, die Musik komponierte Günther Fischer. Renate Krößner erhielt für ihr schauspielerische Leistung den Silbernen Bären der Berlinale. Mächtigen Eindruck machte auf dem Festival in Westberlin ihr Satz nach einem One-Night-Stand mit einem Künstler: »Ist ohne Frühstück, ist auch ohne Diskussion.«
Krößner wurde 1945 in Osterode im Harz geboren, besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin und stand auf Bühnen in Parchim, Stendal, Senftenberg und Brandenburg an der Havel, bevor sie zum Kino ging und etwa mit Manfred Krug vor der Kamera stand (»Feuer unter Deck«) oder in Heiner Carows Publikumserfolg »Bis dass der Tod euch scheidet« neben Katrin Sass.
1983 stellte sie einen Ausreiseantrag und siedelte 1985 mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Bernd Stegemann, nach Westberlin über, wo sie an Theatern in Basel, München (Residenztheater) und Berlin (Schaubühne) und im Fernsehen auftrat (»Tatort«, »Liebling Kreuzberg«).
Am Montag ist Krößner im Alter von 75 Jahren in Blankenfelde-Mahlow bei Berlin gestorben, wie die Defa-Stiftung am Dienstag bestätigte. (dpa/jW)
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