Hitlers Bester
Die Notizbücher des Nazikunsthistorikers Hans Posse bieten neue Erkenntnisse zum Kunstraub der Faschisten. In den vergangenen drei Jahren haben Forscherinnen am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg die schwer verständlichen Notate von Posses Dienstreisen entziffert. Die ersten drei der insgesamt fünf Bände sind im Internet mit leserlichem Text und einordnenden Kommentaren abrufbar. Die Aufzeichnungen seien ein Schlüsseldokument um den Kunstraub der Nazis zu verstehen, sagt die Wiener Kunsthistorikerin Birgit Schwarz, die an dem Forschungsprojekt beteiligt war. Posse war von 1910 bis zu seinem Tod im Dezember 1942 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie und für Hitler Deutschlands bester Museumsmann. Als dessen Sonderbeauftragter sollte er die Sammlung des geplanten »Führermuseum« in Linz zusammenstellen. Ab Sommer 1939 reiste er deshalb zu den verschiedenen Depots für geraubte und beschlagnahmte Kunst und traf Kunsthändler, Agenten und Privatsammler. (dpa/jW)
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