Heute: Karl Marx
Liebe Leserinnen, liebe Leser, eine halbwegs komplette Kenntnis des Marxismus kostete vor 60 Jahren, gab der Physiker Ziffel in Brechts »Flüchtlingsgesprächen« die Meinung eines Kollegen wieder, 20000 bis 25000 Goldmark: Das seien nur die Kosten für Bücher, Hochschulgebühren und Arbeitsstunden und nicht, was einem durch Schwierigkeiten in der Karriere oder gelegentliche Inhaftierungen entgehe.
In der »Anschluß«-Bundesrepublik seit 1990 ist das Studium des Marxismus unerschwinglich geworden. Mit Gemeinwesen, die der westlichen Wertegemeinschaft besonders teuer sind, wie Saudi-Arabien oder Turkmenistan, hat dieses Land gemeinsam, daß staatliche Mittel für Befassung mit Marxismus nicht zur Verfügung stehen. Die junge Welt kann dafür keinen Ersatz anbieten, aber wir möchten mit einer kleinen Sammlung mehr oder weniger bekannter »Klassiker«-Zitate von Marx bis Che Guevara, von Engels bis Brecht und Ho Chi Minh in den kommenden acht Wochen einen Anstoß geben – zum erstenmal hineinzusehen, wiederzulesen, vor allem aber die junge Welt zu abonnieren. Was da geschrieben wurde, erscheint uns nämlich höchst aktuell und liefert vielleicht einen Hinweis, warum diese Zeitung gebraucht wird.
1) Karl Marx:
Der Staat ist ein zu ernstes Ding, um zu einer Harlekinade gemacht zu werden. Man könnte vielleicht ein Schiff voll Narren eine gute Weile vor dem Winde treiben lassen; aber seinem Schicksal trieb' es entgegen eben darum, weil die Narren dies nicht glaubten. Dieses Schicksal ist die Revolution, die uns bevorsteht.
Briefe aus den »Deutsch-Französischen Jahrbüchern« (1844), Marx/Engels: Werke, Band 1, Seite 338
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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In der Serie Klassikerwochen
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Zitate von Marx bis Che Guevara, von Engels bis Brecht und Ho Chi Minh