Universität Hamburg will Ende der Kooperation mit Konfuzius-Institut
Hamburg. Die Universität Hamburg will ihre Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut beenden. »Den Confucius Institutes Headquarters wurde die Absicht mitgeteilt, die 2007 geschlossene Kooperationsvereinbarung aufzulösen«, sagte eine Sprecherin des Universitätspräsidiums der Deutschen Presseagentur (dpa)am Freitag. Darüber hinaus habe die Universität ihre Mitgliedschaft im »Konfuzius-Institut an der Universität Hamburg e.V.« mit Wirkung zum 31. Dezember beendet. Das Hamburger Konfuzius-Institut stütze sich auf beide Vereinbarungen, die jedoch voneinander zu unterscheiden seien.
Als Grund für das beabsichtigte Ende der Zusammenarbeit nannte das Präsidium der Universität »die Veränderung der chinesischen Politik in Hinblick auf die Wissenschaft«. Beispiel hierfür sei etwa die Entfernung wissenschaftlicher Freiheitsklauseln aus den Leitbildern vieler chinesischer Universitäten. Bei der Entscheidung haben nach Angaben des Präsidiums auch Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Deutschen Vereinigung für China-Studien (DVCS) eine Rolle gespielt.
Zuvor hatte Die Welt darüber berichtet, dass das Hamburger Universitätspräsidium das Risiko der Einflussnahme und des Wissensabflusses »nicht länger eingehen« wolle. Welche konkrete Einflussnahme seitens des chinesischen Staates stattfinde, bleibt unklar. Gegenüber dpa bestätigte auch das Präsidium diese Darstellung nicht – wegen eines »sich möglicherweise anschließenden Rechtsstreits«, wie es hieß.
In Deutschland gibt es mehrere Konfuzius-Institute, die mehrheitlich an Hochschulen angesiedelt sind und dort Kurse zu chinesischer Sprache und Kultur anbieten. Im Zuge des verschärften Kurs gegen China wurden in der deutschen Politik Stimmen laut, die diese Kooperation wegen angeblicher Einflussnahme untersagen wollen. (dpa/jW)
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