Brandenburg: Mehr Aktionen von Neonazis
Potsdam. In Brandenburg wurde im zweiten Quartal dieses Jahres offiziell ein Anstieg der öffentlichen Aktivitäten von Neonazis und Rassisten festgestellt. Während die Behörden in den ersten drei Monaten des Jahres nur sechs solcher Aktionen, etwa Versammlungen oder Infostände, registrierten, waren es von Anfang April bis Ende Juni 43. Das teilte das Landesinnenministerium auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Andrea Johlige (Die Linke) mit. Mit insgesamt 49 dieser Veranstaltungen wurde damit im ersten Halbjahr 2020 fast das Niveau des gesamten Vorjahres erreicht, in dem 55 »rechtsextreme Aktivitäten« gezählt wurden. Dem Innenministerium zufolge wiesen die 27 Versammlungen gegen die Coronabeschränkungen mit bis zu 90 Teilnehmern »Bezüge zur rechtsextremistischen Szene« auf. Schwerpunktgebiet der Aktionen gegen die Einschränkungen bilde »ganz klar Teltow-Fläming und hier vor allem Luckenwalde und Jüterbog«, erläuterte Johlige. Auffällig sei, dass Neonazis auch dort Teilnehmer mobilisieren können, wo sie zuvor nicht so stark vertreten gewesen seien, meinte die Landtagsabgeordnete. (AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
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