»Hacks ist universell«
Für ihre Übersetzung von Peters Hacks »Hundert Gedichte« ins Russische erhält Ella Wengerowa den Goethe-Förderpreis 2020 des Moskauer Goethe-Instituts. Das teilte der Eulenspiegel-Verlag am Mittwoch mit, in dem die Werke von Hacks erscheinen. Der Preis wird jährlich für eine hervorragende Übersetzung zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik vergeben. Die Verleihung erfolgt am 29. September 2020 im Vorfeld des Internationalen Übersetzertages und im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland in der Residenz des deutschen Botschafters in der russischen Hauptstadt. Wengerowa, geboren 1936 in Moskau, ist promovierte Germanistin und war unter anderem an der Bibliothek für Fremdsprachen, am Institut für Kultur und als Professorin an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität tätig. Sie übersetzte einen Großteil der Werke von Peter Hacks (1928–2003), dem neben Brecht wohl bedeutendsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. 2008 sagte Sie über ihn im jW-Gespräch: »Hacks ist universell, er gehört auch der russischen Kultur. Ich weiß nicht, was die Engländer dazu sagen, aber Hacks ist für alle Leute, die imstande sind zu denken.« Und: »Es gibt sehr wenige Leute, bei denen man sich nach einem Gespräch klüger und nicht dümmer fühlt. Immer, wenn ich mit der Obrigkeit spreche, fühle ich mich absolut dumm, klein, schäbig und unterdrückt. Als ich mit dem großen, vielleicht mit dem größten damals lebenden Dichter Deutschlands gesprochen hatte, fühlte ich mich fast genial. Ist das nicht komisch?« (jW)
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