Saudi-Arabien: Rekordarbeitslosigkeit und Kürzung von Staatsausgaben
Riad. Die Coronakrise und die vergleichsweise niedrigen Ölpreise veranlassen Saudi-Arabien zu einer merklichen Kürzung der Staatsausgaben. Das aristokratische Regime sagte am Mittwoch ein Haushaltsdefizit von zwölf Prozent für 2020 voraus, nach einem Rückgang der Wirtschaft um sieben Prozent im zweiten Quartal. Die Arbeitslosigkeit lag bei 15,4 Prozent – ein Rekord. Der weltgrößte Ölexporteur will nun im kommenden Jahr einen um 7,5 Prozent kleineren Haushalt von umgerechnet 221,7 Milliarden Euro auflegen. Bis 2023 soll das Defizit auf 0,4 Prozent schrumpfen. Demnach dürfte die Wirtschaft 2021 wieder wachsen. Experten hatten im Juni für Saudi-Arabien ein »schreckliches« zweites Quartal vorhergesagt. Entsprechend beschrieb am Mittwoch die Chefvolkswirtin Monica Malik von der Abu Dhabi Commercial Bank den Rückgang als im Rahmen der Erwartungen. »Wichtiger werden die anhaltenden Auswirkungen von Covid und der weiter niedrige Ölpreis sein«, sagte sie. Niedrigere Staatsausgaben dürften jedoch das Wirtschaftswachstum im Inland bremsen wie auch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Privatsektor. Die Pandemie traf Saudi-Arabien beim Versuch, die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Öl zu verringern. (Reuters/jW)
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