75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 23. / 24. November 2024, Nr. 274
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 09.10.2020, Seite 15 / Feminismus

Weltweit täglich 5.000 Totgeburten

Genf. Weltweit verlieren jeden Tag mehr als 5.000 Frauen ein Baby durch eine Totgeburt. Das entspricht fast zwei Millionen Babys im Jahr, die tot auf die Welt kommen, oder einer Totgeburt alle 16 Sekunden, wie die Vereinten Nationen am Donnerstag berichteten. Grund sei vor allem die schlechte Versorgung der Schwangeren vor und während der Geburt. Von Totgeburt sprechen Experten, wenn ein Baby nach 28 oder mehr Schwangerschaftswochen ohne Lebenszeichen auf die Welt kommt. Drei Viertel der Totgeburten entfielen im vergangenen Jahr auf Afrika südlich der Sahara und Südasien. Dort ist vor allem die Geburt selbst risikoreich: Etwa die Hälfte aller totgeborenen Babys sterbe dort während der Wehen oder der Geburt. In Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland seien es sechs Prozent. »Die Mehrzahl der Totgeburten hätte mit guter Überwachung und Versorgung der Schwangeren durch ausgebildete Hebammen verhindert werden können«, erklärte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, Henrietta Fore. Die Ausbildung von Geburtshelferinnen und -helfern müsse verbessert werden. Die Coronapandemie drohe die Lage aber zunächst zu verschlechtern, sagte Mark Hereward, Statistiker des UN-Kinderhilfswerks. UNICEF fürchtet, dass die Hälfte aller Gesundheitsdienstleistungen wegen der Pandemie ausfällt. Das könne in 117 Ländern innerhalb eines Jahres zusätzlich 200.000 Totgeburten bedeuten. In 13 Ländern mit besonders schlechter Versorgung von Schwangeren könne die Zahl der Totgeburten innerhalb eines Jahres um 20 Prozent steigen. (dpa/jW)

Mehr aus: Feminismus