Annes Epos
Der Deutsche Buchpreis 2020 geht an Anne Weber für ihren Roman »Annette, ein Heldinnenepos«. Das gab die Jury am Montag abend in Frankfurt am Main bekannt. Der Roman ist bei dem Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen und erzählt die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir – in Versform. »Die Kraft von Anne Webers Erzählung kann sich mit der Kraft ihrer Heldin messen«, lautete die Begründung der Jury. Es sei »atemberaubend, wie frisch hier die alte Form des Epos klingt«.
Anne Weber wurde 1964 in Offenbach bei Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur zog sie nach Frankreich, wo sie bis heute lebt. Sie arbeitete zunächst als Übersetzerin, seit dem Ende der 90er Jahre veröffentlicht sie eigene Texte. Ihre Bücher verfasst sie mal in Deutsch und mal in Französisch und übersetzt sie dann selbst in die jeweils andere Sprache.
Die reale Anne Beaumanoir wurde 1923 geboren, Weber hat sie persönlich kennengelernt. Beaumanoir war im französischen Widerstand aktiv, Mitglied der kommunistischen Partei und kämpfte für das Ende der französischen Kolonialherrschaft in Algerien.
Die übrigen fünf Autoren der Buchpreis-Shortlist erhielten jeweils 2.500 Euro: Bov Bjerg (»Serpentinen«), Thomas Hettche (»Herzfaden«), Deniz Ohde (»Streulicht«), Dorothee Elmiger (»Aus der Zuckerfabrik«) und Christine Wunnicke (»Die Dame mit der bemalten Hand«). (dpa/jW)
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