Scharfe Kritik an BKA im Halle-Prozess
Magdeburg. Im Prozess um den Neonazianschlag von Halle haben Vertreter der Nebenklage erneut scharfe Kritik an den Ermittlungen des Bundeskriminalamtes geübt. »Wir kriegen hier ständig Versatzstücke vom BKA«, kritisierte Anwalt David Hermann. Es habe offenbar keine ganzheitlichen Ermittlungen gegeben: »Wenn wir hier einen Internet-affinen 18jährigen hingesetzt hätten, hätte der uns wahrscheinlich mehr erzählen können«. Anlass war die Aussage einer Ermittlerin am Mittwoch, die den Musikkonsum des Angeklagten Stephan Balliet analysiert hatte. Wie schon andere BKA-Beamte vor ihr konnte sie mehrere Fragen der Nebenklage-Vertreter nicht beantworten. Am 9. Oktober 2019 hatte Balliet versucht, die Synagoge von Halle zu stürmen. Nachdem dies misslang, erschoss er eine Passantin und kurz darauf einen Mann in einem Dönerimbiss. (dpa/jW)
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