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Aus: Ausgabe vom 26.10.2020, Seite 11 / Feuilleton
Theater

Bildner und Ausbilder

Der Grafiker und Theaterkünstler Volker Pfüller ist am 23. Oktober 2020 im Alter von 81 in Rudolstadt gestorben. Er war einer der prägendsten deutschen Bühnenbildner der Gegenwart. Pfüller wurde 1939 in Leipzig geboren und studierte in Berlin an der Fachhochschule für Angewandte Kunst sowie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dort übernahm er 1990 die Leitung der Abteilung Bühnenbild und wurde 1992 zum Professor ernannt. 1990 wurde Pfüller Gastprofessor für Illustration an der Kunsthochschule Kassel. Von 1997 bis 2005 war er als Professor für Illustration an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst tätig.

Als Bühnen- und Kostümbildner wirkte er unter anderem am Deutschen Theater Berlin, wo er in den 1980er Jahren Bühnenbilder für die Inszenierungen von Alexander Lang (»Dantons Tod«, »Die Rundköpfe und die Spitzköpfe«, »Herzog von Gothland«, »Die Trilogie der Leidenschaft«) entwarf. Weitere Stationen waren die Volksbühne Berlin, die Münchner Kammerspiele und das Thalia-Theater Hamburg. Er arbeitete mit Regisseuren wie Adolf Dresen, Dieter Dorn, Thomas Langhoff und Alexander Stillmark zusammen.

1986 wurde Pfüller mit dem Kunstpreis der DDR sowie dem Sonderpreis des Verbandes der Theaterschaffenden der DDR ausgezeichnet. Für sein Lebenswerk erhielt er 2019 auf der Frankfurter Buchmesse den Deutschen Jugendliteraturpreis. In den letzten Jahren verantwortete er am Theater Rudolstadt zusammen mit Regisseur ­Alexander Stillmark eine Vielzahl an Inszenierungen. Ihre letzte Arbeit – ein Abend mit Texten des bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt – feierte am 9. Oktober Premiere. (jW)

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