Parlamentswahl in Myanmar
Naypyidaw. In Myanmar hat sich am Sonntag nach Medienberichten eine sehr hohe Beteiligung bei der Parlamentswahl abgezeichnet. Die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gilt als Favoritin für eine weitere Amtszeit. Vor fünf Jahren hatte die Friedensnobelpreisträgerin mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen klaren Sieg errungen. Die versprochenen demokratischen Reformen sind jedoch größtenteils ausgeblieben. Zur Wahl aufgerufen waren mehr als 37 Millionen Menschen. Forderungen nach einer Verschiebung der Abstimmung wegen der Coronapandemie hatte die Regierung abgelehnt. Auch hatte die Wahlkommission entschieden, dass in mehreren von ethnischen Minderheiten dominierten Konfliktregionen wegen »Sicherheitsbedenken« nicht gewählt werden darf. Damit seien 1,5 Millionen Menschen von der Abstimmung ausgeschlossen, kritisierten Menschenrechtler. Zudem können Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya nicht teilnehmen – ihnen wurde 1982 die Staatsbürgerschaft entzogen. Hunderttausende weitere waren 2017 vor der Gewalt des Militärs nach Bangladesch geflohen. (dpa/jW)
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