Lesen geht immer
Um nicht ständig im Schatten des bundesdeutschen Buchhandels zu stehen, versucht man in Österreich und der Schweiz die einheimischen Literaten mit eigenen Preisen zu stärken. Heuer darf sich der Wiener Xaver Bayer über die zusätzliche Aufmerksamkeit freuen. Er erhält für seinen Erzählband »Geschichten mit Marianne« (Jung und Jung) den Österreichischen Buchpreis 2020. Das teilte die Jury am Montag mit. »Mit bösem, oft melancholischem Witz leuchtet Xaver Bayer die Angsträume unserer Zeit aus, denn immer wieder versinkt sein Held im Chaos, das in leuchtenden Details erzählt wird«, hieß es in der Begründung. Den Debütpreis erhält Leander Fischer für seinen »Antiheimatroman« »Die Forelle« (Wallstein-Verlag), in dem auch mal über mehrere Seiten die kleinsten Details des Fliegenfischens ergründet werden, was die Sachkundigen »berauschend« finden. Überhaupt habe man in diesem Jahr »besonders viel gelesen«, wie die Jury auf der Homepage des Preises schreibt. Und ist dabei zu Einsichten wie dieser gelangt: »Wir sind davon überzeugt: Lesen hilft, gerade auch in schwierigen Zeiten. Lesen geht immer, sogar von 20 Uhr bis sechs Uhr.« (jW)
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