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Aus: Ausgabe vom 24.11.2020, Seite 10 / Feuilleton
Geschichte

Neu erfasst

Hinter den Mauern der Stadtbibliothek Mainz befindet sich eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland. Der Kunsthistoriker Christoph Winterer arbeitet daran, diesen Bestand nach wissenschaftlichen Standards zu erfassen – der bestehende Katalog aus dem 19. Jahrhundert ist veraltet. Mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden seit 2017 bereits 259 Handschriften gesichtet und katalogisiert. Jetzt liegt eine neue Förderzusage der DFG über Mittel von mehr als 130.000 Euro vor, um weitere 258 Codices zu erfassen. Bei den meisten Schriften handelt es sich um theologische Werke, etwa von den Kirchenvätern Augustinus oder Thomas von Aquin, die in Klöstern abgeschrieben wurden. Es gibt aber auch Rechtsschriften, etwa aus Oberitalien, und naturwissenschaftliche Werke. Die ältesten Texte sind 1.200 Jahre alt, stammen also noch aus dem frühen Mittelalter.

Die Sammlung der Stadtbibliothek zählt mit insgesamt mehr als 1.000 Bänden zu den zehn größten Sammlungen von Handschriften in deutschen Bibliotheken. Gut 500 Handschriften wurden bereits von 1980 bis 2005 erfasst. Mit Abschluss des auf vier Jahre angelegten DFG-Projekts sollen alle Handschriften im Besitz der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek katalogisiert sein. Die Ergebnisse werden in der Internetdatenbank »Manuscripta Mediaevalia« der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. (dpa/jW)

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