Mattdrohung
Berlin. Bei einem weiteren Boykott israelischer Schachspieler drohen dem Iran künftig Sanktionen durch den Weltverband Fide. Die nationalen Verbände ermächtigten das geschäftsführende Fide-Council am Sonntag abend mit Drei-Viertel-Mehrheit zu den Maßnahmen. Einen Ausschluss kann aber nur die Generalversammlung beschließen. Vor der erstmals online durchgeführten Jahrestagung erklärte der iranische Schachverband, in den monierten Boykottfällen seien seine Spieler erkrankt gewesen oder hätten aus persönlichem Antrieb gehandelt. Allerdings wurden iranische Spieler, die Partien gegen Israelis kampflos abgaben, öffentlich ausgezeichnet. Wegen der Boykottpolitik hat der Iran bereits sein größtes Schachtalent verloren: Alireza Firouzja, der mit 17 Jahren bereits Platz 18 der Weltrangliste belegt und bei Experten als künftiger Weltmeister gilt, tritt seit Dezember 2019 nicht mehr unter iranischer Flagge an, nachdem es Querelen wegen eines Boykottbruchs gegeben hatte. (dpa/jW)
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