Türkei: Grenzöffnung zu Armenien möglich

Baku. Nach über 25 Jahren Schließung hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Öffnung der Grenze zu Armenien in Aussicht gestellt. Wenn Armenien positive Schritte unternehme, »öffnen wir unsere geschlossenen Türen«, sagte Erdogan bei seinem Besuch im aserbaidschanischen Baku am Donnerstag. Erdogan war zu einer Militärparade anlässlich des »Sieges« Aserbaidschans im Krieg mit Armenien um die Südkaukasusregion Berg-Karabach nach Baku gereist. Er sagte, er unterstütze einen Vorschlag des aserbaidschanischen Amtskollegen Ilham Aliev für eine Sechsergruppe mit der Türkei, Russland, Armenien, Iran und Georgien. Unter diesen Voraussetzungen sei dann auch eine Grenzöffnung mit Armenien möglich.
Die Grenze zwischen der Türkei und Armenien ist seit 1993 geschlossen. Damals befanden sich Armenien und Aserbaidschan ebenfalls im Krieg. Die Türkei, »Bruderstaat« Aserbaidschans, brach damals ihre Beziehung zu Armenien wegen des Krieges um Berg-Karabach ab. Die Beziehungen zu Armenien sind aber auch wegen dem Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich vor über 100 Jahren belastet. Während des Ersten Weltkriegs waren 1,5 Millionen Armenier, Assyrer und Aramäer systematisch verfolgt und unter anderem auf Todesmärsche in die syrische Wüste geschickt worden. (dpa/jW)
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