Dramatiker André Müller sen. gestorben
Köln. André Müller sen. ist tot. Der Verfasser von Komödien (»Das letzte Paradies«, 1973), Romanen (»Am Rubikon. Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommune V«, 1987; »Anne Willing, oder: Die Wende vor der Wende«, 2007) und Essays verstarb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren in seiner Heimatstadt Köln, wie jW aus dem engsten Kreis seiner Familie erfuhr.
Der Kommunist Müller sen., den eine jahrzehntelange enge Freundschaft mit dem Dichter Peter Hacks (1928–2003) verband, machte sich auch als Verfasser textnaher Interpretationen der Werke Shakespeares einen Namen. Von 1973 bis 2006 Dozent an der Otto-Falckenberg-Schule in München, brachte er Schauspielern die Dramen dieses Klassikers nahe. Als Mitgründer des Arbeitskreises Bertolt Brecht, dessen langjähriger Vorsitzender er war, setzte er sich in den 50er Jahren für das Werk des marxistischen Dichters ein, über den in der Bundesrepublik jener Jahre eine Art informeller Boykott verhängt worden war. Seine unter dem Titel »Geschichten vom Herrn B.« veröffentlichten Brecht-Anekdoten erschienen in vielen Auflagen, zuletzt im Eulenspiegel-Verlag. Ein Nachruf folgt. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Ein Barrierebrecher
vom 23.01.2021 -
Babysitter wider Willen
vom 23.01.2021 -
Home sweet Home
vom 23.01.2021 -
Nachschlag: Wie auf Wish bestellt
vom 23.01.2021 -
Vorschlag
vom 23.01.2021 -
Whiskey, Kunst und Auftragsmorde
vom 23.01.2021