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Mit Würgegriff für Säbelschläger

Harter Polizei-Einsatz unterband Proteste gegen Coburger Convent

Unter dem Schutz eines großes Polizeiaufgebots ehrten am Montag Vertreter des »Coburger Convents« (CC) ihre »gefallenen Verbandsbrüder aus beiden Weltkriegen«. In vollem Wichs, mit Säbeln und Fahnen zogen die rechten Burschenschaftler zusammen mit Vertretern der Stadtregierung vom Schloßplatz zu ihrem Ehrenmal im Coburger Hofgarten. Eine Polonaise Jugendlicher um das Denkmal, die gegen den Aufmarsch der schlagenden Verbindungen protestieren wollten, wurde von der berüchtigten Coburger Zugriffseinheit aufgelöst. Teilweise im Würgegriff wurden die Jugendlichen vom Platz geschafft.

So konnten die Vertreter der schlagenden Verbindungen ungestört gegen die Wehrmachtsausstellung wettern, aus dem Stalingrad-Brief eines Kameraden zitieren und vom Europa der Vaterländer schwärmen. Wörtlich kann aus der Gedenkrede hier nicht zitiert werden. Dem Berichterstatter der jW nahm die Polizei auf dem Rückweg von der Veranstaltung die Mitschrift ab und beschlagnahmte den Film aus seiner Kamera.

Das CC-Denkmal - ein Standbild dreier nackter Jünglinge, die gemeinsam ein Schwert halten - war gerade rechtzeitig zur Feierstunde wieder aufgestellt worden. Vor einer Woche hatten Unbekannte das Landsmannschafter-Ehrenmal vom Sockel geholt. Die drei nackten Helden zerbrachen in drei Teile.

Die Gefallenen-Ehrung war Teil des alljährlichen Pfingsttreffens, zu dem sich etwa 5 000 »Verbandsbrüder« aus über 100 schlagenden studentischen Verbindungen im fränkischen Coburg versammelt hatten. Am heutigen Dienstag geht das Treffen, das dieses Jahr unter dem Motto »Grundwerte - Fundament unseres Zusammenlebens« stand, zu Ende. Insbesondere der Grundwert »Vaterlandsliebe« solle gestärkt werden, erklärte der CC-Pressesprecher.

jW

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