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Aus: Ausgabe vom 05.02.2021, Seite 16 / Sport
Olympische Spiele

Dreimal ins Knie

Tokio. Der Vorsitzende des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Tokio, Yoshiro Mori, hat sich für seine sexistische Aussage über Frauen in Meetings entschuldigt, einen Rücktritt aber ausgeschlossen. Medienberichten zufolge hatte der 83jährige am Mittwoch bei einer Sitzung des Japanischen Olympischen Komitees (JOC) gesagt, Frauen würden Gespräche in die Länge ziehen, weil sie »Schwierigkeiten haben, sich präzise auszudrücken«. Treffen mit vielen Teilnehmerinnen würden daher »viel Zeit in Anspruch nehmen«. Woraufhin ihn ein Sturm der Entrüstung beinahe umgeblasen hätte. Auf der Entschuldigungs- und Erklärungspressekonferenz schoss sich der Gute dann gleich noch mal ins Knie, indem er seine dumpf-dämlichen Worte kurzerhand anderen in die Schuhe schob: »Ich höre diese Dinge häufig. Ich spreche in letzter Zeit nicht viel mit Frauen, also weiß ich das nicht.« Beinahe möchte man nicht wissen, wovon der Mann eigentlich Ahnung hat. Weil es mutmaßlich sehr wenig ist. Andererseits ist Mori ehemaliger Premierminister und Sportfunktionär in hohem Amte, da muss man bekanntlich vieles nicht mehr so genau wissen. Und von seiner Frau sei er ja außerdem gescholten worden. Sie habe gesagt: »Ich werde wieder leiden müssen, weil du Frauen angefeindet hast.« Im Grunde schoss er sich damit – die hellste Kerze im Leuchter scheint er wirklich nicht zu sein – prompt ein drittes Mal ins Knie. Denn: Was heißt hier »wieder«? (msa)

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