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Aus: Ausgabe vom 18.02.2021, Seite 10 / Feuilleton
Lyrik

Der Wert eines Gedichtes

Der katalanische Dichter und Architekt Joan Margarit ist tot. Er erlag am Dienstag mit 82 Jahren in seinem Haus in Sant Just Desvern bei Barcelona einer Krebserkrankung, teilten die Familie und das Kulturministerium mit. Obwohl er seit den 80er Jahren auf katalanisch schrieb, gehörte er zu den landesweit meistgelesenen Dichtern. 2019 erhielt Margarit den Cervantes-Literaturpreis, die wichtigste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt.

Seine Arbeiten zeichneten sich unter anderem durch stark realistische und oft autobiografische Züge aus. In seiner Poesie befasste er sich auch mit dem Verlust zweier seiner drei Töchter, zum Beispiel in dem poetischen Zyklus »Joana und andere Gedichte«. »Wenn ein Gedicht eine Person in einer schwierigen Situation nicht zu trösten vermag, ist es als Gedicht nichts wert«, meinte er einmal.

Als Architekt gehörte Margarit unter anderem lange dem Team an, das mit dem Bau der weltberühmten Basilika Sagrada Família in Barcelona beauftragt war, auch an der Sanierung der Säule des Christopher Columbus von der Weltausstellung in Barcelona 1888 war er beteiligt. Er lehrte zudem als Architekturprofessor. Politisch engagierte sich Margarit für die Unabhängigkeit Kataloniens.(dpa/jW)

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