Internes Verfahren gegen Bild-Chef
Berlin. Der Medienkonzern Axel Springer SE hat gegenüber seinen Mitarbeitern ein laufendes internes Verfahren gegen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt bestätigt. Im Firmenintranet teilten Vorstandschef Mathias Döpfner und Vorstand Jan Bayer am Dienstag mit: »Es ist für uns schwer, zu diesem Zeitpunkt im Detail Auskunft zu geben. Das können und dürfen wir bei einem laufenden Compliance-Verfahren auch nicht.« Eine solche Untersuchung in einer Firma zielt darauf ab zu prüfen, ob das Verhalten regelkonform war und die Richtlinien einer Firma eingehalten worden sind.
In dem Intraneteintrag hieß es zudem: »Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Das bedeutet: Es liegt bislang kein Ergebnis vor, weder in die eine noch in die andere Richtung. Julian Reichelt bestreitet die Vorwürfe.« Man wolle soviel Transparenz wie möglich. »Wir werden aber keine Form der Vorverurteilung zulassen.« Im Intranet betonten Döpfner und Bayer, dem Konzern sei daran gelegen, eine unabhängige Aufklärung sicherzustellen. »Daher haben wir auch externe Experten hinzugezogen, die den Vorwürfen nachgehen.« Reichelt ist seit 2002 und damit seit fast 20 Jahren beim Konzern in unterschiedlichen Funktionen tätig.
Der Spiegel hatte sich am Montag auf Informationen berufen, wonach es Vorwürfe von mehreren Beschäftigten gegen Reichelt gegeben haben soll. Das Magazin schrieb von Machtmissbrauch und Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen. (dpa/jW)
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