Stern und Unterstrich
Der Genderstern wird bis auf weiteres nicht in das amtliche Regelwerk der deutschen Sprache aufgenommen. Dies geht aus einem Zwischenbericht hervor, den der Rat für deutsche Rechtschreibung am Freitag in Mannheim beschlossen hat. Demnach will das Expertengremium die Entwicklung des Schreibgebrauchs zunächst weiter beobachten.
In dem Papier heißt es, der Rat wolle sich in seiner Bewertung geschlechtergerechter Schreibweisen an der Lesbarkeit und Verständlichkeit orientieren. Ziel sei es, »einem unkontrollierten Nebeneinander unterschiedlichster Variantenschreibungen entgegenzuwirken« und »die Einheitlichkeit der Rechtschreibung in allen deutschsprachigen Ländern zu erhalten«.
Immer mehr Unternehmen, Hochschulen, Stadtverwaltungen und Behörden verwenden neue sprachliche Formen wie etwa den Genderstern (»Student*innen«) oder den Unterstrich (»Bürger_innen«). Damit sollen auch Menschen angesprochen werden, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen. Die Verwendung solcher Sonderzeichen kann laut Rechtschreibrat zu Folgeproblemen und grammatisch nicht korrekten Lösungen führen. (dpa/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Heinrich Hopfmüller: Vorschlag zur Güte Sehr geehrte Damen und Herr:I*nnen, liebe KinderInnen und Kinder, der Ein*I*nne kommt, die Ander?I:nne geht. Was ist die Unterschied*I:n? N = N + 1 – oder doch nicht? Oder muss man die Gender"*"I...
- Roland Winkler, Aue: Schwere Sprache Rechtschreibreformen haben vor Jahren bereits Verwirrendes oder Freiheitliches gebracht; manches kann jeder schreiben, wie er will, und Schulen deutscher Fürstentümer dürften nach eigenem Ermessen Sch...
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