Das H am Ende
Vor 30 Jahren wurde die Produktion der Automarken Wartburg und Trabant eingestellt – damit könnte ihre Wiedergeburt als begehrte Oldtimer für Sammler vollendet sein. Denn um ein H-Kennzeichen zu erhalten, muss die Erstzulassung 30 Jahre her sein.
Und in der Tat: Nicht nur sind noch einige zehntausend auf Deutschlands Straßen unterwegs. Die historischen Autos, von denen die letzten im April 1991 im thüringischen Eisenach und im sächsischen Zwickau gebaut wurden, würden jetzt verstärkt wieder fahrtüchtig gemacht und zugelassen, sagen Fachleute wie der Geschäftsführer der Kölner BBE Automotive GmbH, Gerd Heinemann. Bei den noch zugelassenen Wartburg haben nach seinen Angaben fast 4.000 und damit knapp die Hälfte des aktuellen Bestandes H-Kennzeichen.
Auch die Zulassungskartei des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg zeigt: Die Zahl der betagten »Plastebomber« (Trabant) oder »Rostlauben« (Wartburg) auf deutschen Straßen steigt seit 2015 wieder. Danach waren im vergangenen Jahr bundesweit 8.361 Fahrzeuge aus dem Automobilwerk Eisenach zugelassen – 2015 waren es 7.244. Vom Trabi, dessen Aus am 30. April 1991 in Zwickau besiegelt wurde, sind demnach derzeit noch 38.137 Exemplare fahrbereit – 2015 waren es 32.832. Der überwiegende Teil ist in Ostdeutschland unterwegs.
Nach Heinemanns Einschätzung wird der Markt für die beiden DDR-Oldies noch wachsen. Für einen Trabant in Topzustand würden durchaus 10.000 Euro gezahlt. Ein historischer Wartburg 311er Coupe kann als restaurierter Oldtimer auf Internetportalen schon mal mit Preisangaben zwischen 26.000 und 50.000 Euro versehen sein. (jW)
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