Die besten Besen
Von Dusan DeakAlso doch: Auf Biegen und Brechen versucht der CDU-Bundesvorstand dem Wähler für den 26. September den Drei-Prozent-Minus-Mann und allseits unbeliebten Wetterhahn-Coronapropheten Armin Laschet aufzuzwingen. Anders als anfangs hoch und heilig in die Hand versprochen, nämlich alles harmonisch und im Einvernehmen zu bewerkstelligen, ziehen die Kontrahenten um den Kanzlerkandidatenposten der Union, Söder und Laschet, in den Partisanenkrieg. Der eine wird vom Tamagotchi-Maskottchen zum Rumpelstilzchen, der andere zum kalt putschenden Brutus mit Holzdolch im Lederhosengewand. Denn viel zu erdolchen hat Söder nicht. Vorbei sind die Zeiten, als die Union noch über 40 Prozent holte und Franz Josef Strauß die CDU-Granden beliebig erpressen konnte.
Die Grünen sind derweil fein raus. Sie scheinen nichts falsch machen zu können. In den 80ern, mitten in der Anti-AKW- und Friedensbewegung, befanden sie sich in einer ähnlichen Situation, als Rainer Trampert verkündete, man könnte selbst »Besenstiele als Kandidaten aufstellen …«, und sie würden gewählt. Womit er recht behalten sollte, siehe Jutta Ditfurth. Vergleichbares Gerät besitzen die Grünen heute nicht. Höchstens einen barocken Staubwedel und ein Tanzmariechen, aber was soll’s. Selbst wenn beide nur beredsam schweigen, bringt es der Partei ein bis zwei Prozentpunkte mehr.
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Reinhard Hopp: Die bajuwarische Keule Es gibt da aber noch eine in Vergessenheit geratene »Geheimwaffe«, mit der seinerzeit schon F. J. Strauß wiederholt gedroht hatte, nämlich schon die bloße Erwägung der Möglichkeit, mit der CSU bundesw...
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