Irgendwie überrascht
In der Diskussion um einen Satirebeitrag des Bayerischen Rundfunks (BR) mit einem fiktiven schwarz geschminkten Kanzlerkandidaten hat Kabarettist Helmut Schleich den Sender kritisiert. Die ARD-Anstalt hatte die Kunstfigur inzwischen wegen der Kritik am sogenannten Blackfacing gestrichen. Schleich sagte in einem Interview des Münchner Merkurs und der TZ (Montag), er bedauere, dass »der Diskriminierungsvorwurf stärker gewichtet wurde als die Freiheit der Kunst«. Der Wirbel um seine Satirefigur habe ihn »in dieser Form absolut« überrascht. In seiner Sendung »Schleich-Fernsehen« war der Kabarettist Anfang April in die Rolle eines in Afrika lebenden Sohnes des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU) geschlüpft – und hatte für seinen »Maxwell Strauß« das Mittel des Blackfacings genutzt. Von Blackfacing spricht man, wenn sich Weiße schminken, um Schwarze darzustellen. Die Praxis steht schon lange in der Kritik, mehrere US-Serien hatten in den vergangenen Jahren entsprechende Darstellungen zurückgenommen. (dpa/jW)
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