Rote Karte
Montreux. Inmitten der heftigen Auseinandersetzung über die Gründung einer klubgeführten »Super League« hat die Europäische Fußballunion UEFA am Dienstag auf ihrem Kongress in Montreux acht neue Mitglieder ihres Exekutivkomitees berufen. So übernimmt der Vorstandschef des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, einen Sitz als Vertreter der Europäischen Klubvereinigung ECA. DFB-Vizepräsident Rainer Koch wurde für vier weitere Jahre bestätigt, sein Amtskollege Peter Peters, der frühere Finanzchef von Schalke 04, wurde für Europa in das Council des Weltverbandes FIFA entsandt.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin attackierte die »Super League«-Pläne am Dienstag scharf, erklärte aber auch an die beteiligten englischen Klubs gewandt: »Es ist noch Zeit, Ihre Meinung zu ändern.« FIFA-Präsident Gianni Infantino unterstützte Ceferin: »Wenn einige wählen, ihren eigenen Weg zu gehen, müssen sie mit den Konsequenzen leben«, sagte er in einem Beitrag. Auch die Politik schaltet sich in die Auseinandersetzungen ein: So forderte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson in einem Gastbeitrag für die Sun die »rote Karte« für das Projekt. Zuvor hatten auch die EU-Kommission und die griechische Regierung die neue Liga verurteilt.
Der designierte »Super League«-Boss Florentino Perez, Präsident von Real Madrid, gab sich in der Nacht zu Dienstag im Hinblick auf angedrohte Konsequenzen gelassen: Man werde nicht aus anderen Wettbewerben ausgeschlossen. Die UEFA agiere »intransparent«, mit ihrem Monopol sei es »nun vorbei«. Zur Champions-League-Reform des Verbandes erklärte er: »Sie sagen, das neue Format kommt 2024. 2024 sind wir alle tot.« (dpa/sid/jW)
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