Neukölln: Verdächtiger bleibt auf freiem Fuß
Berlin. Der zweite Tatverdächtige im Fall einer neonazistisch motivierten Serie von Brandanschlägen in Berlin-Neukölln (siehe jW vom 24.12.2020) bleibt auf freiem Fuß. Das Kammergericht habe eine weitere Haftbeschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls für den Beschuldigten Sebastian Thom als unbegründet verworfen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft am vergangenen Donnerstag mit. Das Kammergericht sieht demnach keine Fluchtgefahr. Thom, ehemaliger NPD-Kreisvorsitzender, war Ende Dezember mit einem weiteren Tatverdächtigen, dem früheren Neuköllner AfD-Vorstand Tilo Paulenz, von Beamten der Berliner Polizei festgenommen worden.
Die Männer werden verdächtigt, Brandanschläge auf die Autos des linken Bezirkspolitikers Ferat Kocak und des Buchhändlers Heinz Ostermann verübt zu haben. Für die Brandstiftungen an den Fahrzeugen verneinte das Kammergericht den dringenden Tatverdacht gegen Thom laut Generalstaatsanwaltschaft. Für mehrere Taten, unter anderem wegen gewerbsmäßigen Betruges und mehrerer Bedrohungen, geht das Gericht demnach von einem dringenden Tatverdacht aus. Thom kam bereits Ende Januar auf freien Fuß, nachdem das Landgericht eine erste Haftbeschwerde der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen hatte. Paulenz war schon nach seiner Verhaftung wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. (AFP/jW)
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