Die Wahrheit über Riefenstahl
Nina Gladitz ist tot. Die Dokfilmerin und Autorin starb laut Süddeutsche Zeitung bereits am 26. April im Alter von 75 Jahren in Schwäbisch Gmünd. Gladitz hatte sich nach dem Studium an der Filmhochschule München am Kampf gegen des Kernkraftwerk Wyhl beteiligt und dem – letztlich erfolgreichen – Widerstand mit dem Film »Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv« (1976) ein Denkmal gesetzt. 1982 belegte sie in einem Dokfilm für den WDR, wie die Nazivorzeigeregisseurin Leni Riefenstahl für ihren Film »Tiefland« (entstanden 1940–1944, veröffentlicht 1954) Sinti und Roma aus dem Zwangslager Maxglan als Statisten verpflichtet hatte, die später in Auschwitz ermordet wurden. Riefenstahl prozessierte erfolglos gegen Gladitz, deren Karriere dadurch dennoch erheblichen Schaden nahm. Der Kooperation der Filmemacherin mit den Nazis widmete Gladitz auch das 2020 erschienene Buch »Leni Riefenstahl. Karriere einer Täterin«. (jW)
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