Ligatschow in Moskau verstorben

Im hohen Alter von 100 Jahren verstarb der bedeutende kommunistische Politiker Jegor Ligatschow. Über einen ausführlichen Nachruf hätte ich mich gefreut. Ligatschow kämpfte für die Einheit der Sowjetunion, bis zum Ende seines Lebens blieb er überzeugter Kommunist. »Die gesellschaftliche Grundlage des Sozialismus ist das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln, bei denen der einfache Mensch zum Miteigentümer wird. In sozialer Hinsicht ist das eine Gesellschaft der sozialen Gerechtigkeit, die frei ist von Ausbeutung, nationaler Unterdrückung, eine Gesellschaft, die keine Arbeitslosigkeit kennt und in der jeder das Recht auf Arbeit hat«, schrieb er in dem Buch »Wer verriet die Sowjetunion?«. Auf dem Parteitag der französischen Kommunisten im Dezember 1987 sagte Jegor Ligatschow in seinem Grußwort, dass allen Menschen in der UdSSR das verfassungsmäßige Recht auf Arbeit garantiert sei. Die Parteitagsdelegierten standen nach diesen Worten auf und applaudierten heftig. Ligatschow erkundigte sich bei Georges Marchais, warum gerade bei dieser Passage so emotional reagiert wurde. Marchais erklärte dem Gast aus Moskau, dass viele der Delegierten aus eigener Erfahrung wüssten, was Arbeitslosigkeit heißt. Noch mehr leben in ständiger Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Auch in der Russischen Föderation können heute Millionen Menschen, die in der Sowjetunion reale Garantien auf Arbeit und soziale Sicherheit hatten, die »Herrlichkeiten« des kapitalistischen Systems täglich erleben. Bis an seinem Lebensende verteidigte Ligatschow seine UdSSR und ihr konsequentes Eintreten für einen weltweiten Frieden.