Ungleiche Regeln für Sexarbeitende in BRD
Hamburg. Die uneinheitlichen Regelungen in den Bundesländern zur erneuten Erlaubnis der Prostitution nach den Pandemiemaßnahmen stoßen auf Kritik von Sexarbeitenden. Zwar sei es zu begrüßen, »dass es Bundesländer gibt, die uns mit reinnehmen in die Öffnungspläne. Die Freude darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ebenso Bundesländer gibt, die unverrückbar bei einer Schließung bleiben«, sagte Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen gegenüber dpa am Montag. Auch die Arbeitenden in dieser Branche waren wie viele andere seit November von der Schließung betroffen. Die Coronazwangspause habe viele Kolleginnen und Kollegen in Existenznöte und teilweise auch in die Illegalität getrieben. »Viele Sexarbeitende sind durch alle Raster gefallen, zum Beispiel weil sie keinen festen Wohnsitz haben«, sagte Weber weiter. Dem Berufsverband zufolge sind in Deutschland rund 40.000 Männer und Frauen als Prostituierte angemeldet. Weber geht davon aus, dass noch mal so viele ohne den sogenannten Prostituiertenschutzausweis arbeiten, weil sie berufliche und private Nachteile fürchten. (dpa/jW)
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