Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 05.06.2021, Seite 15 / Geschichte

Anno … 23. Woche

8. Juni 1886: Bayerns König, Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm, wird auf Betreiben der bayerischen Regierung von Ärzten für »seelengestört« erklärt. Tags darauf entmündigt ihn die Regierung unter Freiherr Johann von Lutz. In seinem letzten Brief vom 10. Juni, geschrieben an seinen Vetter, echauffiert sich Ludwig: »Es ist zu arg. Es muss Licht in diesen Abgrund von Bosheit kommen!« Drei Tage später begeht der als »Märchenkönig« bekannte Auftraggeber Schlosses Neuschwanstein und gönnerische Mäzen Richard Wagners Suizid im Starnberger See (damals: Würmsee).

8. Juni 1946: Das erste Parlament der Freien Deutschen Jugend (FDJ) der DDR kommt in Brandenburg an der Havel zusammen. 633 stimmberechtigte Delegierte nehmen an der Versammlung, dem höchsten Gremium der FDJ, teil. Beschlossen werden die »Grundsätze und Ziele« des Jugendverbands sowie die »Grundrechte der jungen Generation«, auf denen u. a. 1974 das Jugendgesetz der DDR aufbaut. Auch über die Besetzung des Zentralrats wird abgestimmt sowie der 33jährige Erich Honecker zum Vorsitzenden gewählt.

7. Juni 1951: Die letzten der im Zuge der Nürnberger Prozesse verhängten Todesurteile werden vollstreckt. Noch im Januar war es vor dem Gefängnis in Landsberg am Lech zu einer Demonstration mit 4.000 Teilnehmern für die inhaftierten Kriegsverbrecher gekommen. Zu den Hingerichteten zählen u. a. der Adjutant des KZ Buchenwald, Hans Schmidt, und Oswald Pohl, Leiter des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes.

8. Juni 1986: Eine Spontandemonstration für Demokratie und gegen Polizeiwillkür wird in Hamburg für 13 Stunden festgehalten. Im »Hamburger Kessel« werden 861 Menschen an ihrer Bewegungsfreiheit gehindert, 838 von ihnen willkürlich in Gewahrsam genommen, aber lediglich gegen 15 Ermittlungsverfahren eingeleitet. In den Abendstunden solidarisieren sich Taxifahrer mit den gegängelten Protestierenden und bieten kostenlose Heimfahrten an. Daraufhin attackieren Polizisten die Wagen mit Gummiknüppeln. Vier Tage später findet erneut eine Demonstration gegen Polizeiwillkür statt, diesmal mit 50.000 Teilnehmenden, an der Spitze zirka hundert Taxis.

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