Ausgesprochen emanzipiert
Die tschechische Schauspielerin Libuse Safrankova ist tot. Sie starb am Mittwoch in Prag im Alter von 68 Jahren an Lungenkrebs. Berühmt wurde Safrankova in der Titelrolle des Märchenfilms »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«, der 1973 in Koproduktion der Tschechoslowakei und der DDR entstand. Der Film ist europaweit ein Klassiker des Weihnachtsfernsehprogramms. In Norwegen ist aktuell sogar ein Remake des Films geplant. Das Original wurde zu weiten Teilen auf Schloss Moritzburg in Sachsen gedreht, wo es seit 2009 auch alljährlich eine Ausstellung zum Film gibt. Neben der Rolle des ausgesprochen emanzipierten Aschenbrödels spielte Safrankova über einen Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten in unzähligen Film- und Fernsehproduktionen mit. Zu den Höhepunkten gehören der weniger bekannte, sehr psychedelische Märchenfilm »Wie soll man Dr. Mracek ertränken? oder Das Ende der Wassermänner von Böhmen«, der zwei Jahre nach »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« entstand. In den 80ern spielte sie in Jiri Menzels Bohumil-Hrabal-Adaption und »Das Wildschwein ist los« (1984) und Menzels »Heimat, süße Heimat« (1985). Beides Beispiele großer tschechischer Kunst. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Die Schweiz ist frei!
vom 11.06.2021 -
»Am besten wäre der Mercedes-Platz«
vom 11.06.2021 -
Ein schrecklicher Verdacht
vom 11.06.2021 -
Gegen Raubbau
vom 11.06.2021 -
Nachschlag: Nicht alle freut’s
vom 11.06.2021 -
Vorschlag
vom 11.06.2021 -
Sind so schlimme Texte
vom 11.06.2021