Andenken wachhalten
Nach einer Senatsentscheidung zur Vorlage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller (SPD), soll das Ehrengrab des Lyrikers Oskar Loerke (1884–1941) aufgegeben werden. Gegen diese Entscheidung protestiert das Pen-Zentrum Deutschland in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die Schriftstellervereinigung erklärt darin: »Dass ein fortlebendes Andenken von Oskar Loerke in der Öffentlichkeit nicht mehr erkennbar sei, wie es in der Begründung heißt, entzieht sich jeglicher Messbarkeit.« Es würde sich lohnen, »das Andenken an Loerke wachzuhalten«. Mit der Machtübernahme der Nazis hatte Loerke seinen Posten als Sekretär der »Sektion für Dichtkunst« in der Preußischen Akademie verloren. Um dem Verlag S. Fischer, bei dem er als Lektor arbeitete, zu helfen, unterzeichnete er eine Loyalitätsadresse an Hitler, was ihn krank gemacht habe, so das Pen-Zentrum in der Erklärung. (jW)
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