Alle für Marx, und Marx für alle
Von Julian Voggeser»Die Regierung hört nur ihre eigene Stimme, sie weiß, dass sie nur ihre eigene Stimme hört
und fixiert sich dennoch in der Täuschung, die Volksstimme zu hören, und verlangt ebenso vom Volke, dass es sich diese Täuschung fixiere.« (MEW, Bd. 1)
Etwa elf Wochen ist es her, dass die Bundesregierung, vertreten durch Günter Krings, der Tageszeitung junge Welt, dem Verlag 8. Mai und der herausgebenden Genossenschaft offenlegte, weshalb sie die Zeitung und ihre Strukturen vom Inlandsgeheimdienst verfolgen lässt. Anlass war eine kleine Anfrage von 52 Abgeordneten der Partei Die Linke, die wissen wollten, weshalb die junge Welt die einzige Tageszeitung ist, die regelmäßig im Verfassungsschutzbericht erwähnt wird. Was von Krings dargelegt wurde und der Beweis für die Verfassungsfeindlichkeit der jungen Welt hätte sein sollen, war tatsächlich nicht mehr und nicht weniger als ein ideologischer Rundumschlag gegen den Marxismus und gegen jede marxistische Tendenz. Ein Angriff, der sich einreihte und jeden Tag neu einreiht in staatliche Bemühungen, nicht mehr nur kommunistische Organisationen, sondern jegliche Form von marxistischer Weltanschauung zu bekämpfen.
Unsere erste Antwort war schnell und präzise formuliert: 1.000 Abos für die Pressefreiheit! Stand heute sind es 891 zusätzliche Leserinnen und Leser, denen durch die junge Welt eine marxistische Sicht auf Ausbeutung und Unterdrückung, Kriege und Konflikte, historisches und tagespolitisches Geschehen ermöglicht wird. Und selbstverständlich soll es dabei nicht bleiben. Aktuell bieten wir mit der »Marx für alle«-Aktion ein dreimonatiges Abo an, mit dem sich Interessierte zum deutlich ermäßigten Preis und zeitlich begrenzt einen Eindruck von der jungen Welt und ihrer täglichen Berichterstattung und Analyse machen können. Eine optimale Gelegenheit, nicht nur, um selbst die Zeitung kennenzulernen, sondern auch, um sie interessierten Freunden, Nachbarn und Kollegen zu empfehlen und täglich marxistische Analysen zu verbreiten. Die »Marx für alle«-Kampagne startet mit dieser Ausgabe der jungen Welt in ihre »heiße Phase«. Mit Plakatierung, Social-Media-Werbung und Anzeigenschaltung zielen wir darauf ab, die ursprünglich beabsichtigten 1.000 zusätzlichen Abos für die Pressefreiheit in den nächsten Wochen deutlich zu übertreffen. Dabei ist völlig klar, dass die genannten Werbemodule aktive Mund-zu-Mund-Propaganda und damit ehrliche, persönliche Empfehlung nicht ersetzen können. Nur gemeinsam, also auch mit Ihrer Unterstützung, schaffen wir es, den Anschlag der Bundesregierung auf den Marxismus zurückzuweisen und ihr deutlich zu machen, dass sie so genau das Gegenteil erreicht: Statt der beabsichtigten Schwächung geht die einzige marxistische Tageszeitung gestärkt aus diesem Angriff hervor. Daher gilt: Marx für alle!
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Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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