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Aus: Ausgabe vom 05.08.2021, Seite 10 / Feuilleton
Flutkatastrophe

Erste Hilfe

In Rheinland-Pfalz sind durch die Flutkatastrophe erhebliche kulturelle Schäden entstanden. Man rechne momentan mit Kosten in Millionenhöhe, erklärte die Landeskulturministerin Katharina Binz (Grüne) am Mittwoch in Mainz. Aus Archiven, Museen und Bibliotheken müssten Objekte und Schriftgut geborgen, gereinigt und zwischengelagert werden. Kulturgutspezialisten einer Feuerwehr aus Thüringen und der Technischen Hochschule Köln hätten mit der Bergung von rund 2.800 Objekten aus dem Stadtmuseum Ahrweiler begonnen. In dem überfluteten Depot des Museums standen ein mittelalterliches Kirchenportal, Bilder, Drucke, die Überreste von Gräbern aus der Frankenzeit und Hunderte weitere Kulturgüter mehr als zehn Tage unter Wasser.

Viele der Sammlungsstücke werden nun von Restauratoren in Mainz gesäubert. Einige hundert Objekte aus Ahrweiler seien im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) eingetroffen, das als Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie langjährige Erfahrungen in Restaurierungen hat. Das RGZM folgt mit der Aktion einem bundesweiten Notruf des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz. »Das, was den Menschen durch die Unwetter und Flut widerfahren ist, bestürzt uns sehr«, erklärte RGZM-Generaldirektorin Alexandra Busch. »Mit unserer Erste-Hilfe-Maßnahme möchten auch wir einen Beitrag dazu leisten, einen Teil der kulturellen Vergangenheit zu retten und den Menschen vor Ort wieder irgendwann ein Stück ihrer Identität zu geben.« (dpa/jW)

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