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Aus: Ausgabe vom 05.08.2021, Seite 15 / Medien

Medienkonzentration in Bayern

Passau. Die Verlagsgruppe Passau – Herausgeber der Passauer Neuen Presse (PNP) – übernimmt den angrenzenden Wettbewerber Mittelbayerischer Verlag mit der Mittelbayerischen Zeitung (MZ). Durch das Geschäft soll ein durchgängiges Verbreitungsgebiet vom Osten Bayerns bis nach Ingolstadt in Oberbayern mit dem vor knapp fünf Jahren gekauften Donaukurier entstehen. Die Verlegerfamilien Esser (MZ) und Diekmann (PNP) einigten sich auf den Übergang, wie die PNP am Freitag mitteilte. Über sämtliche Details sei Stillschweigen vereinbart worden. Das Vorhaben stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamtes.

PNP-Verlegerin Simone Tucci-Diekmann teilte mit: Da die Mittelbayerische Zeitung sowohl an das Verbreitungsgebiet der Passauer Neuen Presse als auch des bereits vor knapp fünf Jahren übernommenen Donaukuriers angrenze, sei der Erwerb ein »logischer Wachstumsschritt« und eine »perfekte Ergänzung« der bisherigen Verlagsaktivitäten. Mit der MZ entwickelt sich die Verlagsgruppe Passau nach eigenen Angaben zu einem der auflagenstärksten Regionalzeitungsverlage in Bayern. Zusammen erreichen die drei Tageszeitungstitel im Schnitt eine tägliche verkaufte Auflage von rund 348.000 Stück (IVW: Stand 2020). Hinzu kommen Anzeigenblätter mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von 1,7 Millionen Exemplaren.

Der Bayerische Journalistenverband (BJV) appellierte an die soziale Verantwortung der Verlagsgruppe Passau. Ein Abbau von Stellen sowie eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sollten unterbleiben, forderte BJV-Vorsitzender Michael Busch in einer Mitteilung. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Busch, nach dem Kauf der MZ wäre die PNP »vermutlich nicht nur in Bayern, sondern deutschlandweit in den Top drei«. Von Passau nach Ingolstadt über Regensburg reichte das PNP-Gebiet. »Das hat natürlich mit Medienvielfalt nicht mehr viel zu tun.« Es handele sich um einen »Mega-Mediendeal«. Aus der Erfahrung zeige sich, dass bei solchen Käufen vor allem die Mitarbeiter litten. Der Journalistenverband beobachte »mit einer Grundskepsis, was da gerade passiert«. (dpa/jW)

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