75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 18.08.2021, Seite 11 / Feuilleton
Geschichte

In griechischer Sprache

Archäologen haben in der versunkenen Stadt Pompeji einen überraschenden Fund gemacht. In einem antiken Grab fanden die Experten mumifizierte Überreste eines Menschen, wie der Archäologiepark am Dienstag mitteilte. »Das war für alle eine Überraschung, selbst für die Spezialisten in Grabarchäologie«, sagte der Direktor des Archäologieparks, Gabriel Zuchtriegel, der Deutschen Presseagentur.

Der Fund gilt aus mehreren Gründen als besonders: Nach Erkenntnissen der Experten handelt es sich bei dem toten Marcus Venerius Secundio um einen früheren Sklaven, der nach seiner Freilassung zu Reichtum und damit zu gesellschaftlichem Rang gelangte. Außerdem lasen sie auf der Grabinschrift, dass er für vier Tage Aufführungen in Griechisch und Latein abhalten ließ. »Das ist der erste klare Beweis für Aufführungen in griechischer Sprache, was zuvor auf Grundlage indirekter Anzeichen angenommen wurde«, erklärte Zuchtriegel.

Auf das Grab mit dem Skelett stießen die Forscher während Ausgrabungen am Friedhof Porta Sarno im Osten der antiken Römerstadt. Es dürfte auf die letzten Jahrzehnte Pompejis zu datieren sein, ehe die Stadt bei einem Ausbruch des Vulkans Vesuv unterging. Asche, Schlamm und Lava begruben die Stadt im Jahr 79 unter sich. Im 18. Jahrhundert wurde das antike Pompeji wiederentdeckt. Seitdem machen Archäologen dort immer wieder spektakuläre und sehr gut erhaltene Funde. (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton